Skip to main content

WIRKSAMKEIT: Qualität

III. QUALITÄT

Der Qualitätsnachweis ist im Pharmacopoea Austriaca VIII und im Deutschen Arzneibuch, 6. Ausgabe ausreichend beschrieben.

Schöllkraut - Auszug aus dem Europäischen Arzneibuch 6.0
„6.0/1861
Schöllkraut
Chelidonii herba

Definition

Die während der Blütezeit gesammelten, getrockneten, ganzen oder geschnittenen oberirdischen Teile von Chelidonium majus L.
Gehalt: mindestens 0,6 Prozent Gesamtalkaloide, be­rechnet als Chelidonin (C20H19NO5; Mr 353,4), bezogen auf die getrocknete Droge

Prüfung auf Identität

A. Die Stängel sind rundlich, gerippt, gelblich bis grün­lich braun, etwas flaumig behaart, etwa 3 bis 7 mm dick, hohl und meist kollabiert. Die Laubblätter sind dünn, unregelmäßig gefiedert, die Fiedern eiförmig bis länglich mit grob gezähnten Rändern, die Endfieder ist oft 3-Iappig; die Blattoberseite ist bläulich grün und kahl, die Unterseite heller und besonders über der Nervatur flaumig behaart. Die Blüten besitzen 2 ausgeprägt konkav-konvexe Kelchblätter, die leicht abfallen, und 4 gelbe, breit eiförmige, gespreizte, etwa 8 bis 10 mm lange Kronblätter; die zahlreichen Staub­blätter sind gelb, der oberständige Fruchtknoten trägt einen kurzen Griffel; die langen, noch unreifen Kapselfrüchte kommen selten vor.

B.  Die Droge wird pulverisiert (355) (2.9.12). Das Pulver ist dunkelgraugrün bis bräunlich grün. Die Prüfung erfolgt unter dem Mikroskop, wobei Chloralhydrat-Lösung R verwendet wird. Das Pulver zeigt folgende Merkmale: zahlreiche Bruchstücke der Laubblätter in der Aufsicht, die Epidermiszellen mit welligen Wänden; Spaltöffnungen vom anomocytischen Typ (2.8.3) kommen nur an der Blattunterseite vor; lange, einreihige, dünnwandige, gewöhnlich fragmentierte Deckhaare; Leitgewebe aus Blatt und Stängel mit Gruppen von Fasern und Gefäßen mit getüpfelten und schraubig verdickten Wänden, begleitet von Milchröhren mit gelblich braunem Inhalt; gelegentlich Bruchstü­cke der Kronblätter mit dünnwandigen, teilweise pa-pillösen Zellen, die zahlreiche blassgelbe Öltröpfchen enthalten; kugelige Pollenkörner, etwa 30 bis 40 μm im Durchmesser, mit 3 Keimporen und einer fein punktierten Exine.

C.  Dünnschichtchromatographie (2.2.27)
Untersuchungslösung: 0,4 g pulverisierte Droge (7 i0) (2.9.12) werden 30 min lang mit 50 ml verdünnter Essigsäure R im Wasserbad unter Rückflusskühlung erhitzt und nach dem Abkühlen abfiltriert. Das Filtrat wird mit konzentrierter Ammoniak-Lösung R stark alkalisch gemacht und mit 30 ml Dichlorm-than R ausgeschüttelt. Die organische Phase wird über
wasserfreiem Natriumsulfat R getrocknet, filtriert und im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird in 1,0 ml Methanol R gelöst.
Referenzlösung: 2 mg Papaverinhydrochlorid R und 2 mg Methylrot R werden in 10 ml Ethanol 96 % R gelöst.
Platte: DC-Platte mit Kieselgel R
Fließmittel: wasserfreie Ameisensäure R, Wasser R, 1-Propanol R (1:9:90 V/V/V)
Auftragen: 10 μl; bandförmig Laufstrecke: 10 cm Trocknen: an der Luft
Detektion: Die Platte wird mit Dragendorffs Reagenz R besprüht, an der Luft trocknen gelassen, mit Natriumnitrit-Lösung R besprüht und erneut an der Luft trocknen gelassen. Die Auswertung erfolgt im Tageslicht.
Ergebnis: Die Zonenfolge in den Chromatogrammen von Referenzlösung und Untersuchungslösung ist aus den nachfolgenden Angaben ersichtlich. Im Chromatogramm der Untersuchungslösung können weitere, schwächer gefärbte Zonen vorhanden sein.

Oberer Plattenrand

 

Methylrot: eine rote Zone  

 

Papaverin: eine graubraune Zone

 

eine braune Zone

eine braune Zone

eine graubraune Zone

 

2 braune Zonen

Referenzlösung

Untersuchungslösung

 
 

Prüfung auf Reinheit

Fremde Bestandteile (2.8.2): höchstens 10,0 Prozent  

Trocknungsverlust (2.2.32): höchstens 10,0 Prozent, mit 1,000 g pulverisierter Droge (355) (2.9.12) durch 2 h langes Trocknen im Trockenschrank bei  105 °C bestimmt

Asche (2.4.16): höchstens 13,0 Prozent

Gehaltsbestimmung

Untersuchungslösung: 0,750 g pulverisierte Droge (710) (2.9.12) werden 30 min lang mit 200 ml verdünnter Essigsaure R im Wasserbad unter häufigem Schütteln erhitzt. Nach dem Abkühlen wird die Mischung mit verdünnter Essigsäure R zu 250,0 ml verdünnt und filtriert. Die ersten 20 ml des Filtrats werden verworfen. 30,0 ml Filtrat, mit 6,0 ml konzentrierter Ammoniak-Lösung R und 100,0 m Dichlormethan R versetzt, werden 30 min lang geschüttelt. Die organische Phase wird abgetrennt, 50,0 ml davon werden in einem 100-ml-RundkoIben bei einer Temperatur, die 40 °C nicht übersteigt, im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird unter Er­wärmen in etwa 2 bis 3 ml Ethanol 96 % R gelöst. Die Lösung wird unter Nachspülen des Rundkolbens mit ver­dünnter Schwefelsäure R in einen 25-ml-Messkolben ge­bracht und mit verdünnter Schwefelsäure R zu 25,0 ml verdünnt. 5,0 ml dieser Lösung werden in einem 25-ml-Messkolben mit 5,0 ml einer Lösung von Chromotrop-säure-Natrium R (10 g x l-1) in Schwefelsäure R versetzt. Der Kolben wird verschlossen, der Inhalt vorsichtig ge­mischt und mit Schwefelsäure R zu 25,0 ml verdünnt. Der Kolben wird wieder verschlossen.
Kompensationsflüssigkeit: Gleichzeitig und unter glei­chen Bedingungen werden in einem 25-ml-Messkolben 5,0 ml verdünnte Schwefelsäure R und 5,0 ml einer Lö­sung von Chromotropsäure-Natrium R (lOg-h1) in Schwefelsäure R nach dem Verschließen des Kolbens vorsichtig gemischt. Die Mischung wird mit Schwefel­säure R zu 25,0 ml verdünnt und der Kolben wieder verschlossen.
Beide Lösungen werden 10 min lang im Wasserbad be­lassen, auf etwa 20 °C abgekühlt und falls erforderlich mit Schwefelsäure R zu 25,0 ml verdünnt. Die Absorp­tion (2.2.25) der Untersuchungslösung wird bei 570 nm gegen die Kompensationsflüssigkeit gemessen.
Der Prozentgehalt an Gesamtalkaloiden wird als Chelidonin nach folgender Formel berechnet:

A x 2,23/m

Die spezifische Absorption A1%1cm, von Chelidonin wird mit 933 angenommen.
A = Absorption bei 570 nm
m = Einwaage der Droge in Gramm“

Schöllkrautwurzel -  Auszug aus dem Deutschen Arzneibuch, 6. Auflage

„Radix Chelidonii
Schöllkrautwurzel

Gehalt mindestens 0,5 vom Hundert Alkaloide, berechnet auf Chelidonin (C20H19O5N, Mol.-Gew. 353,1)

Die getrocknete, im Spätsommer und Herbst (August bis Oktober) gesammelte Wurzel von Chelidonium majus Linne (Papaveraceae), einer bis 1 m hohen, in Europa, Mittel-, Nord- und Ostasien und Nordamerika, bei uns auf Schuttplätzen, in Gebüschen und an Zäunen weitverbreitete Pflanze mit gelben Blüten.
Die  G a n z d r o g e  besteht aus dem braunen bis braunschwarzen, 5 bis 10 cm langen, vielköpfigen, spindelförmigen, bisweilen gegabelten, am Stengelansatz 0,5 bis 1 cm dicken, längsgefurchten Wurzelstock, der mit zahlreichen Nebenwurzeln besetzt und am Bruche orangengelb bis rotbraun ist.
Die  S c h n i t t d r o g e  ist gekennzeichnet durch die schwarzbraunen, unregelmäßig geformten, am Bruche orangegelben bis rotbraunen Wurzelstock- und fein längstgestreiften Wurzelstückchen.
Die dunkelbraune  P u l v e r d r o g e  ist gekennzeichnet durch Korkbruchstücke aus sehr lockeren, schwach verkorkten Zellen, durch Parenchymzellfetzen mit kleinkörniger Stärke, durch Bruchstücke der langen Milchsaftröhren und Gefäße mit Netz- und Treppentüpfelung. Schöllkrautwurzel schmeckt bitter.
Die Asche darf nicht mehr als 8 vom Hundert betragen.
G e h a l t s b e s t i m m u n g.  15 g fein gepulverte Schöllkrautwurzel übergießt man in einen Arzneiglas von 250 ccm Inhalt mit 150 g Chloroform sowie nach kräftigem Umschütteln mit 15 g Natronlauge und lässt das Gemisch unter häufigem, kräftigem Umschütteln 24 Stunden lang stehen. Nach dem Absetzen gießt man 100 g der Chloroformlösung (= 10 g Schöllkrautwurzel) durch ein Wattebäuschchen in ein Kölbchen und destilliert das Chloroform ab.
Nach dem Erkalten wird das Kölbchen gewogen und der Rückstand in 10 ccm Chloroform aufgenommen. Dieser Lösung werden 15 ccm Schwefelsäure (1 v. H.) zugesetzt, das Kölbchen einige Mal kräftig umgeschüttelt und dann das Chloroform abdestilliert. Die Lösung wird noch 20 Minuten auf dem Wasserbade gelassen und nach dem Erkalten das Gewicht der Flüssigkeit mit Wasser auf 30 g gebracht.
Man filtriert durch ein trockenes Faltenfilter von 8 cm Durchmesser, macht 22 g des Filtrats (= 7,33 g Schöllkrautwurzel) in einem Scheidetrichter mit Natronlauge alkalisch und schüttelt dreimal mit je 20 ccm Chloroform je drei Minuten lang kräftig aus. Die vereinigten, durch ein glattes Filter von 8 cm Durchmesser filtrierten Chloroformlösungen destilliert man bis auf einige ccm ab.
Nun gibt man 5 ccm 1/10-Normal-Salzsäure und 10 ccm Wasser in das Kölbchen, erwärmt auf dem Wasserbade bis zum Verschwinden des Chloroformgeruches, fügt nach dem Erkalten drei Tropfen Methylrotlösung hinzu und titriert mit 1/10-Normal-Kalilauge bis zum Farbumschlage. Hierzu dürfen höchstens 3,96 ccm 1/10-Normal-Kalilauge verbraucht werden, so dass mindestens 1,04 ccm 1/10-Normal-Salzsäure zur Sättigung der vorhandenen Alkaloide erforderlich sind, was einem Mindestgehalt von 0,5 v. H. Alkaloiden entspricht (1 ccm 1/10-Normal-Salzsäure = 0.0333 g Alkaloide, berechnet auf Chelidonin, Methylrot als Indikator).
Vorsichtig aufzubewahren.“

Thiotepa - Auszug aus dem US Pharmacopoeia, 24. Auslage

„Thiotepa

C6H12N3PS        189.22
Aziridine, 1,1',1"-phosphinothioylidynetris-,
Tris(1-aziridinyl)phosphine sulfide     [52-24-4]

» Thiotepa contains not less than 97.0 percent and not more than 102.0 percent of C6H12N3PS, calculated on the anhydrous basis.
Caution — Great care should be taken to prevent inhaling particles of Thiotepa or exposing the skin to it.

Packaging and storage — Preserve in tight, light-resistant containers, and store in a refrigerator.
USP Reference Standards (11) — USP Thiotepa RS.
Identification, Infrared Absorption (197S) — Solution:  3 in 400. Medium: carbon disulfide. Melting range (741): between 52° and 37°
Water, Method I (92I): not more than 2.0%.
Assay
Mobile phase — Prepare a suitable filtered and degassed mixture of water and acetonitrile (9:1). Make adjustments if necessary (see System Suitability under Chromatography (621)).
Standard preparation — Dissolve an accurately weighed quantity of USP Thiotepa RS in Mobile phase to obtain a solution having a known concentration of about 1.5 mg per mL.
Assay preparation — Transfer about 75 mg of Thiotepa, accurately weighed, to a 50-mL volumetric flask, dissolve in Mobile phase, dilute with Mobile phase to volume, and mix.
Resolution solution — Transfer about 10 mg of USP Thiotepa RS to a 4-mL vial, add 2 mL of methanol, and mix. Add 50 µL of 0.1% phosphoric acid solution. Place a cap on the vial, and heat at 65° for 50 seconds. Cool the solution, add 1 mL of methanol, and mix.
Chromatographic system (see Chromatography (621) — The liquid chromatograph is equipped with a 215-nm detector and a 4-mm x 15-cm column that contains packing L1. The flow rate is about 0,8 mL per minute. Chromatograph the Resolution solution, and record the peak responses as directed under Procedure: the relative retention times are about 1.25 for methoxythiotepa and 1.0 for thiotepa, and the resolution, R, between the methoxythiotepa peak and the thiotepa peak is not less than 3.0. Chromatograph the Standard preparation, and record the responses as directed under Procedure: the tailing factor for the thiotepa peak is not more than 1.8, the column efficiency is not less than 2600 theoretical plates, and the relative standard deviation for replicate injections is not more than 2.0%.
Procedure — Separately inject equal volumes (about 10 µL) of the Standard preparation and the Assay preparation into the chromatograph, record the chromatograms, and measure the responses for the major peaks. Calculate the quantity, in mg, of C6H12N3PS in the portion of Thiotepa taken by the formula:

50C(ru/rs),

in which C is the concentration, in mg per mL, of USP Thiotepa RS in the Standard preparation, and ru and rs are the thiotepa peak responses obtained from she Assay preparation and the Standard preparation, respectively.”

Im Herstellungsverfahren wird Thiotepa ausgewaschen, so dass im Endprodukt Ukrain keine Spur von Thiotepa nachweisbar ist, was auch mit der empfindlichsten Methode – Gaschromatographie – bestätigt wurde.

Stabilität

Die Stabilität der Injektionslösung wurde in einer Echtzeitstabilitätsstudie mit 3 Chargen gelagert 60 Monate bei 25 °C und 60% relative Feuchtigkeit sowie 6 Monate bei 40 °C und 75% rel. Feuchtigkeit (beschleunigte Stabilitätsstudie) überprüft. Die Studie wurde entsprechend den OECD GLP Richtlinien durchgeführt. Am Ende der Studie waren alle untersuchten Parameter innerhalb Spezifikationsgrenzen, was die Stabilität des Endprodukts bestätigte. (Stability Study of Ukrain Ampoules Stored under Controlled Conditions. Final Study Report. March 2003. SGS Lab Simon S.A. Healthcare and Bioscience Services 796.529).