Betr.: Patient Daniel B., *05. 03. 1985, aus Deutschland
Bei Daniel handelt es sich um eine Xeroderma pigmentosum, die durch genetische Untersuchungen der Universität Tübingen bestätigt wurde. Bekanntlich entwickelt die belichtete Haut der Patienten durch Lichteinstrahlung bösartige Tumore, da die Haut nicht in der Lage ist, das eindringende UV-Licht unschädlich zu machen. Bei Daniel waren zwischen dem 6. und 16. Lebensjahr 56 zum Teil verstümmelnde Operationen vor allem im Gesicht notwendig. Es hat vom verhältnismäßig harmlosen Basaliom bis zum bösartigen malignen Melanom alle Krebsformen der Haut bereits gehabt und es grenzt fast an ein Wunder, dass diese Tumore ihn noch nicht umgebracht haben. Es ist zu bedenken, dass die Lebenserwartung dieser Patienten bei nur 16 Lebensjahren liegt und Daniel mit inzwischen mehr als 27 Jahren deutlich und erfreulicherweise die Lebenserwartung überschritten hat.
Als Daniel 16 Jahre alt war, also konkret am 27. 08. 2001 wandten sich die Eltern und Daniel an mich mit der Fragestellung einer möglichen Therapie mit dem Präparat Ukrain® (Alkaloidderivat aus Chelidonium majus (Schöllkraut)). Sie hatten von den durch mich erzielten beeindruckenden Ergebnissen beiKrebskrankengehört.
Mit der Behandlung begannen ich am 27. 08. 2001. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich allerdings noch nicht, ob ich mit dieser Therapie die Erwartungen, die daran geknüpft waren, erfüllen konnte. Ziel der Therapie sollte es sein, das Entstehen neuer bösartiger Hauttumore zu verhindern. Dennoch sah ich die Therapie als indiziert an insbesondere auch deshalb, weil diese Therapie kaum Nebenwirkungen hat.
Das Therapieprotokoll wurde und wird wie folgt verabfolgt: 1-mal pro Woche wird eine Infusion mit 250 ml Gluscose 5% verabfolgt. In die Infusion gebe ich 7, 5 g Vitamin C und lassen diese Infusionslösung bis zur Hälfte infundieren, dann werden 4 Ampullen, also 20 mg, Ukrain® in die laufende Infusion hineingegeben und weiter bis zum Ende infundiert.
Feststellen konnte ich dann, dass ab Beginn der Behandlung sich im Wesentlichen keine Tumore mehr bildeten. In den bisherigen 11 Jahren ist im Schnitt einmal pro Jahr eine kleinere Excisionen durch mich durchgeführt worden mit dem Ergebnis von semimalignen Tumoren. Lediglich im Jahre 2010 habe ich aus der Haut im Bereich des rechten Kniegelenks zwei kleine Tumore excidiert, die maligne Melanome waren. Eine Untersuchung des Sentinel-Lymphknotens zeigte, dass keine Metastasen vorhanden waren und auch jetzt sind keine Rezidive oder Lymphome festzustellen. Die Kontrolluntersuchungen während der Therapie wurden zunächstin derFachklinik Hornheide undim weiteren Verlauf in der Universität Tübingen durchgeführt.
Damit kann gezeigt werden, dass die Therapie bei dem jungen Mann eine hohe Wirksamkeit zur Verhinderung weiterer bösartiger Tumore bis zur Verhinderung einer Metastasierung hat. Außerdem hat sich die Zahl der behandlungsbedürftigen Hauttumore im Zeitraum von 11 Jahren auf 1 pro Jahr reduziert und nicht wie zuvor 6 bis 7 pro Jahr; außerdem waren es
zumeist banale Tumore oder maligne Tumore ohne weitere Konsequenzen, die entfernt werden mussten.
Nebenwirkungen traten bisher durch die Therapie mit Ukrain® nicht auf. Die regelmäßig durchgeführten Laborkontrollen zeigten weder Veränderungen des Blutbildes noch Veränderungen von Leber-, Nieren-, Pankreas- und sonstigen Stoffwechselwerten. Dieses konnte ich auch schon bei anderen dokumentierten Fällen zeigen und belegen.
Der junge Patient geht einer regelmäßigen Erwerbstätigkeit vornehmlich im Nachtschichtbetrieb nach.
Da es sich bei der Xeroderma Pigmentosum um eine sehr seltene Erkrankung handelt, deren Erkrankungszahlen mit 1 pro 1 Mio. Einwohner angegeben werden, sind wissenschaftliche Studien unter diesem konkreten Aspekt nicht durchführbar. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass auch Fallberichte wie dieser eine wissenschaftliche Aussage darstellt. Ich habe bisher mehrer Veröffentlichung über diesen Fall gemacht.
Zusammenfassendkann damit festgestellt werden,dasseine hohe Wirksamkeitdurch die Therapie mit Ukrain® besteht, wodurch die Neubildung bösartiger Hauttumore weitestgehend unterdrückt bzw. verhindert werden konnte. Da es außer der Lichtvermeidung (Hautschutzcreme, die der Patient regelmäßig benutzt und / oder Lichtschutzhelm, den der Patient ablehnt und nie benutzt) keine sonstigen Prophylaxen gegen bösartige Tumorerkrankungen durch Sonneneinstrahlung bei dieser Erkrankung gibt, ist damit die Behandlung mit Ukrain® als derzeit einzige durchgreifende Prävention zu werten.
Rhodt, den 10. 07. 2012
Dr. med. Burkhard Aschhoff
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